Am 31. August erwarteten Idnu und Idnu Junior die Teilnehmer der #GBLR11 in Beinwil am See, von Einheimischen „Böju“ genannt. Pünktlich um 10 trafen Frau Kolkrabin, Herr Natischer, Herr Znuk und Andreas mit den Kindern mit dem Seetaler ein. Das Wetter war perfekt, wenn auch fast ein bisschen zu warm.
Wir stiegen gut gelaunt zum Hallwilersee ab und folgten diesem, erst notdürftig oder noch gar nicht mit Koffein versorgt, aber die „Schifflände“ in Birrwil geistig vor Augen. Gemütlich war der Weg ebenaus, wir genossen die Sicht auf den See. Für die meisten Teilnehmer war die Gegend gänzlich unbekannt, umso mehr schätzten sie neue Einsichten, auch wenn wir hier mitten im Flachland spazierten. Bootshäuser zogen die Aufmerksamkeit auf sich, die vordringlichste Frage für Herrn Natischer dazu war, ob es ächt Strom für ein Racletteöfeli hat. Nun ja, eine laue Sommernacht auf der Terrasse eines solchen Häuschens mit Raclette ist durchwegs eine angenehme Vorstellung. Bald erreichten wir das Restaurant in Birrwil, wo wir uns eine Pause auf der Terrasse direkt am See gönnten.
Steil hoch zum Homberg
Nun war aber fertig mit flach, ungemein steil führte der Weg hoch ins Dorf Birrwil und weiter zum Berghaus Homberg, also von 456 müM. auf 767 müM. Von wegen Flachland! Auch im Aargau kann man ins Schwitzen geraten. Item, wir löschten unseren Durst und stillten unseren Hunger, ehe wir weiter wanderten zum Hombergturm. Dieser würde eine grossartige Aussicht in die Berge bieten, wären da nicht die allumhüllenden Wolken, nur gerade die Silhoutte des Pilatus‘ war noch zu erkennen. Freundlicher war die Sicht auf die andere Seite, in den Jura. Herr Natischer fand, dass man das, wie es sich für einen Walliser gehört, mit einem Fendant begiessen muss. Besten Dank an dieser Stelle dafür.
Wir machten uns an den Abstieg nach Reinach, wo die Wanderung in der Braugarage endete und wir uns das Bier munden liessen.
Die Tour nochmals im Überblick:
Und nachfolgend noch die Notizen, die zu Hause geblieben sind, für jene, die es (nachträglich noch) interessiert:
Beinwil am See, auch etwas despektierlich „Scheichewiu a de Glongge“ genannt |
1036 erstmals erwähnt |
Fast ausschliesslich Landwirtschaft, eher ärmlich |
18. Jahrhundert etwas Baumwollweberei für Zusatzverdienst |
1841 erste Zigarrenfabrik (Stumpenland) |
Zeitweise mehr als 20 Zigarrenfabriken |
Seetalbahn |
1883 Eröffnung der Seetalbahn von Emmenbrücke nach Lenzburg |
1887 Zweigstrecke nach Reinach, 1906 Verlängerung nach Beromünster |
Plan, von Beromünster nach Sursee und Rothenburg weiterzubauen |
1910 Elektrifizierung |
1992 Einstellung des Personenverkehrs nach Beromünster |
2001 Einstellung des Bahnbetriebs nach Beromünster, jetzt Radweg |
Hallwilersee |
8.4 Kilometer lang |
1.5 Kilometer breit |
47 Meter tief |
10.3 Quadratkilometer |
16. Stelle der grössten Seen |
Ufer sind seit der Mittelsteinzeit bewohnt |
Seit 1888 Schifffahrt auf dem See |
Anfang 1980er Jahre fast tot, Phosphateinträge durch die Landwirtschaft |
Belüftung durch Druckluft (auch jetzt noch) |
Phosphatgehalt des Wassers von 250 mg/m³ (1975) auf etwa 17 mg/m³ (2014) |
Homberg (787 müM) |
Restaurant |
Aussichtsturm von 1910 |
16.9 Meter hoch |
Fliegerbeobachtungspunkt in den Weltkriegen |
Architekturwettbewerb zur 700-Jahr-Feier 1991 |
Nicht verwirklicht, dafür renoviert |
Reinach |
1036 erstmals erwähnt |
Kirche von 1529, erste reformierte Kirche der Schweiz |
18. Jahrhundert Textilindustrie |
Mitte 19. Jahrhundert Tabakindustrie |
WTB seit 1904 |
Industrie: Fischer Reinach seit 1842, 1962 Metallwalzwerk der Alu Menziken |
Ein ganz wichtiger Nachtrag: Das Hombergschwingen vom Sonntag gewann der einzig angetretene Eidgenosse Andreas Döbeli. Und nein, Ich war nicht da….
Danke nochmals dem OK und allen Teilnehmern.
[…] Geoblog-Leserreise: 12.09.2020 – noch offen 11. Geoblog-Leserreise: Hallwilersee/Homberg – 8 Teilnehmer 10. Geoblog-Leserreise: Chasseral Ost – 9 Teilnehmer 9. Geoblog-Leserreise: Chaumont – […]